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In diesem Jahr darf erstmals eine Insel den Titel „Italienische Kulturhauptstadt“ für sich in Anspruch nehmen: die farbenfrohe Insel Procida, welche sich im Finale gegen neun weitere italienische Städtekandidaten durchsetzen konnte.
Das gemeinsam mit den Nachbarinseln Capri und Ischia im Golf von Neapel gelegene Procida gilt als Geheimtipp unter den weniger bekannten Urlaubsdestinationen in Italien.
Von Neapel aus ist das nur 4,1 Quadratkilometer große Eiland mit knapp 10.000 Einwohnern in weniger als einer Stunde Fahrtzeit zu erreichen und begeistert seine Gäste mit malerischen Dörfern, traumhaften Badebuchten und einer durch ihren vulkanischen Ursprung reichhaltigen Vegetation aus Kakteen, Feigen- und Zitrusbäumen.
Mit seinen bunten Häusern und den idyllischen Stränden diente Procida oft auch als Filmkulisse. Beispielsweise wurde hier „Der Postmann“ mit Massimo Troisi in der Hauptrolle gedreht oder auch der Hollywood-Streifen „Der talentierte Mr. Ripley“ mit Matt Damon, Jude Law und Gwyneth Paltrow.
Am 22. Jänner 2022 wurde das Kulturjahr unter dem Motto „Cultura non isola“ – „Kultur isoliert nicht“ mit 44 Kulturprojekten und 240 teilnehmenden Künstlern an 8 Austragungsorten eröffnet und in einem Zeitraum von 330 Tagen für ein vielfältiges Programm sorgen.
Unter fünf Leitfäden werden Ausstellungen, Filmvorführungen, Performances und inspirierende Kulturprojekte zu sehen sein.
Zu den Highlights des Programms zählen etwa die „Biennale junger Künstler aus Europa und dem Mittelmeerraum“ von April bis September oder die Veranstaltungsreihe "Oper(A)mare" von 3.-25. Juni mit Aufführungen von zwei Opern mit dem Chor der Fondazione Teatro San Carlo, bei denen es die Möglichkeit gibt, den Vorführungen sogar von einem Boot oder einem der Balkone mit Blick auf die Marina di Corricella aus beizuwohnen.
Zu den weiteren geplanten Terminen zählen "ArteCinema" von 1.-3. Juli mit Dokumentarfilmen über Banksy, Picasso, Marina Abramovich und Renzo Piano sowie "MarEtica" von 8.-11. September, eine Veranstaltung, die vom italienischen Schriftsteller Alessandro Baricco ins Leben gerufen wurde und bei der Literatur, maritime Themen und die nautische Tradition der Insel verwoben werden.
Teil der kritischen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen sind unter anderem Themen wie soziale Inklusion. Auch geschichtsträchtige Orte, wie der Palazzo d’Avalos, der bis 1988 als Gefängnis diente, werden dabei bespielt.
Mit dem Titel der Kulturhauptstadt wird die kleine Insel eine breitere Aufmerksamkeit auf sich ziehen, möchte aber gleichzeitig in dieser Rolle Vorbild für Slow Tourism sein, mit Fokus auf Nachhaltigkeit und verantwortungsbewusstem Umgang mit der Umwelt.